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Wie sicher ist das Geld anlegen in Aktien wirklich?

Wie sicher sind Aktien?

Wie sicher sind Aktien?

Die Angst der Deutschen vor dem Anlegen in Wertpapiere sitzt tief. Die Furcht vor Verlusten sitzt seit den letzten Börsenkrisen tief. Kapitalanleger sind ähnlich scheue Lebewesen wie Rehe auf einer Waldlichtung. Bei Krisen steuern sie häufig umgehend vermeintlich sichere Häfen wie Immobilien oder Edelmetalle an. Dabei könnte das Geld ebenso gut und durchaus auch sinnvoll in Aktien angelegt werden, wenn sie nur einige grobe Fehler vermeiden würden.

Insbesondere das Vergünstigen von Positionen im Depot kann ein Vorteil von stark gefallenen Börsenkursen sein. Entscheidend ist, dass nicht einfach blind gekauft wird. Anleger sollten bei einem Bärenmarkt stets die fundamentalen Daten der Unternehmen im Auge behalten und sinnvoll eruieren, welche Titel nach wie vor ein Kauf sind und gute Renditen versprechen. Das KGV und die Dividendenrendite können hierfür ein guter Indikator sein. In diesem Ratgeberartikel zeigen wir, wie sicher das in Aktien investiere Geld wirklich ist.

Aktien bringen nachweislich gute Renditen

Der deutsche Aktienindex hat, aller politischen Probleme zum Trotz, im ersten Halbjahr sein italienisches Pendant um 15 Prozent geschlagen, dabei hat auch der DAX keinen Anlass zu übermäßigem Jubel gegeben. Dafür waren denn die Störfeuer der griechischen Schuldenkrise zu intensiv, die global nachlassende wirtschaftliche Dynamik drückt derzeit ebenfalls auf die Stimmung. Dennoch gibt es überzeugende Argumente für ein Engagement am Aktienmarkt.

Die niedrigen Zinsen auf dem Finanzsektor haben zu einem regelrechten Anlagenotstand riesigen Ausmaßes geführt. So müssen Anleger, die in festverzinslichen Wertpapieren investieren befürchten, ihr Kapital unter Berücksichtigung der Inflation am Ende zu vernichten. Gleichzeitig liegt die durchschnittliche Dividendenrendite von DAX-Konzernen derzeit nahezu doppelt so hoch wie die Renditen festverzinslicher Anleihen.

Nachdem in den vergangenen Monaten ein gewisser Run auf Immobilien und Edelmetalle eingesetzt hat, sind in diesem Bereich die Preise gut angezogen, Aktien sind aktuell also durchaus eine attraktive Anlageform, immerhin sind Aktienbesitzer direkt am jeweiligen Unternehmen beteiligt und sind damit auch gegen rotierende Notenbankpressen und galoppierende Geldentwertung geschützt.

Dennoch ist derzeit die Akzeptanz der Aktien gering. Aktuell besitzen, lt. Deutschem Aktieninstitut, rund 8,7 Millionen Anleger Aktien oder Fondsanteile, 2001 waren es noch 12,8 Millionen. Wenn man versucht der Sache auf den Grund zu gehen woran das liegt stellt man fest, dass die Anleger sich das Leben eigentlich selbst schwer machen, indem sie die grundlegendsten Regeln beim Aktienhandel und bei Anlagen in Aktien missachten.

Kurzfristiges Denken ist ein Renditekiller

Private Anleger prüfen, bevor sie eine Aktie kaufen, meist nur die Kursentwicklung der vergangenen Monate, wenn überhaupt. Sie sind bei den Anlageentscheidungen viel zu kurzfristig orientiert und vergessen die Krisen, die zehn oder fünfzehn Jahre zurückliegen. Bei Finanzanlagen in Aktien ist eine langfristige Denkweise gefordert, auch wenn das nicht einfach ist. Wer denkt schon an Probleme, die in 20 oder 30 Jahren auftauchen können. Genau diese Probleme entscheiden aber über die Kursentwicklung einer Aktie. Nicht der DAX zum Jahresende ist entscheidend, sondern die Prognose über mindestens fünf Jahre.

Rationalität statt Furcht und Gier

Entscheidungen über Finanzanlagen sollten von Investoren rational getroffen werden, was leider in der Regel nicht funktioniert. Zu sehr basiert das Geschehen am Aktienmarkt auf Emotionen. Die Anleger schwanken zwischen Ängsten vor politischen und finanziellen Krisen, wie zum Beispiel Griechenland und der Gier, wie beim Börsengang von Facebook. Da wollten viele Anleger vom Hype um den Facebook-Start an der US-Technologiebörse Nasdaq profitieren. Am Ende geriet der größte Börsengang eines Internetunternehmens zunächst einmal zum Flop, die Aktie fiel teilweise gute 20 Prozent unter den Ausgabekurs. Erst nach einiger Zeit setzte beim Kurs eine Erholung ein.

Flucht in sichere Häfen – typisch deutsch

Anleger lassen sich, aus Angst vor Inflation, immer wieder in sichere Geldanlagen wie Anleihen und Tagesgeld locken. Das mag zu Zeiten vor der Finanzkrise eine gute Strategie gewesen sein, die jedoch inzwischen nicht mehr existiert. Wer garantiert den Anlegern eigentlich, dass es in zehn oder zwanzig Jahren den Euro überhaupt noch gibt? Wie man an Finanzkrisen immer wieder feststellen kann, sind währungsunabhängige Investments, wie Aktien, Grundstücke, Wohnungen oder Häuser der sicherere Weg – allerdings sollte man es auch damit nicht übertreiben.

Gerade in Krisenzeiten investieren die Menschen gerne in alles, was man anfassen kann, also Sachwerte. Dazu zählen dann Gold, Kunstwerke, Bordeauxweine oder Oldtimer. Oft begeben Sie sich damit in Märkte, auf denen sie sich meist nicht wirklich auskennen und investieren in Waren, die sich später nur mit Schwierigkeiten wieder verkaufen lassen. Wer Angst vor der Geldentwertung hat ist besser damit bedient, sein Kapital in Aktien mit breiter Streuung über verschiedene Branchen und Regionen anzulegen.

Vertraute Anlagen bevorzugen

Viele investieren bevorzugt in Wertpapiere des Heimatmarktes, was meist zu einem Übergewicht heimischer Anlagen im Depot führt. Da Kapitalanleger jederzeit das Gefühl haben möchten, ihre Kapitalanlagen zu kontrollieren kaufen sie Aktien, die ihnen vertraut erscheinen. Aufgrund der Sprache können sie sich Informationen leichter beschaffen und sie auch verstehen. Obendrein berichten Medien häufiger und intensiver über inländische Unternehmen als über ausländische Wettbewerber. Das suggeriert auf den ersten Blick Sicherheit, vergrößert jedoch das Risiko und sorgt für verpasste Renditen.

Eigene Fähigkeiten nicht überschätzen

Viele Sparer glauben, die Finanzmärkte besser einschätzen zu können als ihre Fondsmanager. Während der Finanzkrise haben nicht wenige Anleger ihre Aktienfonds verkauft und auf eigene Faust in Aktien investiert. Der größte Teil von ihnen hat dabei leider seine Fähigkeiten überschätzt. Dazu gehört auch die fehlerhafte Einschätzung der eigenen Risikomöglichkeiten. So denken Anleger, sie können locker eine 20-prozentigen Verlust wegstecken. Tritt dieser Verlust dann tatsächlich ein werden sie nervös weil sie nicht wissen wie es weitergeht. Dann verkaufen sie ihre Aktien aus Angst vor weiteren Kursverlusten und verpassen damit womöglich den nächsten Aufwärtstrend.

Nachrichten können die Wahrnehmung verzerren

Die Informationsflut für Anleger ist inzwischen, auch durch das Internet, dermaßen gigantisch, dass die alltäglichen Dinge dabei fast untergehen. Viele nehmen nur noch die extremen Informationen wahr – und davon bevorzugt die Negativen. Die Anleger sind inzwischen dermaßen an schlechte Nachrichten gewöhnt, dass schon eine kleine positive Information eine regelrechte Kursrallye auslöst. Viele Investoren vertrauen inzwischen schnellen und einfach verfügbaren Informationen mehr, als komplizierten Sachverhalten. Leider gibt es dafür keinen nachvollziehbaren Grund.

Vergangenes nicht falsch bewerten

Es ist ein gravierender Fehler, frühere Ereignisse als repräsentativ für aktuelle Geschehnisse zu betrachten. Viele Fachleute haben nach der Pleite von Lehman Brothers 2008 das Marktumfeld mit dem der vorherigen 30 Jahre verglichen und zum Kauf von Aktien geraten. Niemandem ist aufgefallen, dass diese Pleite kein schwieriges Marktumfeld war. Die Referenzsituation war vielmehr die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise. Auch muss nicht jede Lösung immer wieder die richtige für das gleiche Problem sein.

Im Jahr 2007 haben die Notenbanken Liquidität in den US-Dollar-Geldmarkt gepumpt, wodurch die Aktienkurse stiegen. 2008 wurde die Maßnahme wiederholt und hat erneut funktioniert. Die Mentalität der Menschen sorgt für die Denkweise, dass das, was zweimal funktioniert hat, auch ein drittes Mal funktionieren wird. Das ist keineswegs sicher. Der Nutzen derartiger Maßnahmen wird immer geringer, irgendwann kann er sogar ins Gegenteil umschlagen.

Häufiges Umschichten kann teuer werden

Privatanleger wollen häufig den Markt durch die perfekte Aktienauswahl schlagen. Ein Vorhaben, welches nur selten gelingt, da sie bei Neuigkeiten meist überstürzt reagieren und insgesamt zu viel handeln. Sie kaufen steigende Aktien und verkaufen sie schnell wieder, bevor der Kurs ihrer Meinung nach wieder fällt. Langfristig hindert diese Zockerei die Anleger daran, nachhaltige Kursanstiege mitzunehmen. Die Banken lieben solche Kunden, da sie an jeder Umschichtung im Depot gut verdienen. Der Anleger geht meist davon aus, dass eine Gebühr von 1,5 Prozent beim Aktienkauf nicht sonderlich viel ist. Andererseits müssen diese Kosten von der Rendite abgezogen werden, was sich langfristig zu einem nicht unerheblichen Betrag entwickelt.

Verlierer nachkaufen, Gewinner abstoßen?

Im Zusammenhang mit Verlustbringern im Portfolio gibt es zwei besondere Fehler. Der eine besteht darin, entstandene Verluste optisch zu verbilligen, indem Aktien mit Kursverlusten nachgekauft werden mit dem Ziel, den durchschnittlichen Einstandspreis zu senken. Der zweite Fehler besteht darin, Verluste auszusitzen. Die Menschen orientieren sich viel zu viel an den Einstandspreisen.

Die anschließende Warterei macht geistig unbeweglich. Private Anleger erstellen für sich keine Stopp-Loss-Strategie und falls doch, halten sie sich nicht daran. Dabei wäre es wichtig, sich an eine solche Strategie zu halten. Unterschreitet der Kurs eine bestimmte Marke, sollte eine Aktie verkauft werden. Das gleiche gilt auch für den Verkauf bei Gewinnen. Auch hier sollte erst bei Erreichen eines bestimmten Anlageziels reagiert werden.

Reine Renditeorientierung ist oftmals falsch

Viel zu oft achten Anleger nur auf die Rendite eines Investments und vernachlässigen die ethischen Aspekte. Das ist zu wenig in einer Welt, in der die Unternehmern immer mehr Macht anhäufen. Mit dem Kauf einer Aktie unterstützt man auch ein bestimmtes Unternehmensmodell. Niemand macht sich beim Kauf einer Aktie Gedanken darüber, was eine Gesellschaft genau tut, welche Ideen sie verfolgt, für welche Ideale sie steht. Folglich denkt auch niemand darüber nach, ob man damit ethisch übereinstimmt.


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